Wir wollen dich einladen zu einer kleinen Reise. Wir wollen die Leichtigkeit des Seins üben.
Es hat äußerlich viele Gesichter, aber im Innern immer eine Seele: die Abwesenheit von Lüge, Despotismus, persönlicher Degradation und Entfremdung. Hingegen aber die Anwesenheit von Freundschaft, Liebe und positiven Gedanken, aber auch der Vernunft, ganz so nach dem guten Königsberger Philosophen, dem Geistesriesen und doch so alltäglich Bescheidenen, den ich mein Leben lang so verehrt.
Lassen wir also den Alltag der fiesen, nun auch offenen, Ausbeutung und der Beschwerlichkeiten durch subkapitalistische Zwischenschieber hinter uns und tauchen wir ganz langsam ab: es geht nach Anubien... Ein Land, worin die Globalokraten und ihre Werbekultur noch nicht Macht über uns ergriffen haben.
Wir unternehmen Reisen in alte Hansestädte, in spätsommerliche Luche, in verregnete bleiern- graue Gassen an manchmal endlosen und einsamen Sonntagnachmittagen, wir besuchen den Vollmond an warmen Sommerabenden, wenn die Frauen vor die Häuser gehen, den fernen Liebsten über den Mondstrahl zu grüßen und wenn auch die männlichsten Männer beginnen, Gedichte zu schreiben und über Männlichkeit nachzudenken...
Wir erleben das Ende eines heißen Sommers und den Herbstanfang in seiner ganzen Schönheit und auch den Winter. Hat denn der Winter schöne Seiten? Besuche uns, du wirst es sehen! Es gibt eine sehr schöne Winterpoesie.
Wir erzählen die Geschichte von Max und Luise, einem Kaninchengeschwisterpaar, die meinem kannibalistischen Kollegen in seiner grenzenlosen Genusssucht zum Opfer fielen.
Wir mischen uns ein in die Politik und ihren sonderbaren Wahlkampf und warnen davor, die Parteien des globalokratischen Machtkartells - heute Blockparteien genannt - zu wählen, jene Wirtschaftsradikalen, die uns in ihrer grenzenlosen Renditegier die Grundlagen unseres Lebens nehmen wollen. Die nicht die Arbeitslosigkeit bekämpfen, sondern die Arbeitslosen.
Auf manche Dinge in der Berliner Republik kann man nur mit Sarkasmus reagieren.
Poesie und Politik - beides gehört also zusammen, denn unser Leben ist komplex. Abtauchen, für ein paar Stunden. Nach Anubien reisen. Aber auch sich wehren, aktiv sein, das ist unsere Intension.
September 2002