Unser Leben ist wie der Wind,
mal stürmische See,
mal seichtes Schaukeln in drögem Brack,
scheinbar endlose Flaute,
und nur noch Driften in schwacher Strömung.
Dann wieder dreht er auf Nordost,
frischer nun
und wir müssen
unseren Kurs völlig neu bestimmen,
Bleiben wir dabei, den Wind zu suchen,
den treuen und doch immer wieder zufälligen.
Das Heck zieht jetzt salzigen Schaum
durch die See
und die Küste unserer alten Heimat
verliert wie symbolisch ihre Konturen
hinter periodischen Regenschwaden
eines späten April.
Manchmal schickt uns der Wind sein Lied,
den Blues vom Verständnis der Weite
und dem Lob der Einsamkeit.
Darin singt er, dass unsere Hände
doch nur salzigen Felsen berührten,
während die Sterne lautlos ins Meer fielen.
Schön nur immer wieder die Aussicht:
Irgendwann kommt er wieder,
ganz so, wie ein ehernes Gesetz,
aus welcher Richtung auch immer,
wie der Zufall ihn eben gebiert.
© Ole Pauperkotte 02.05.2013