Und der Wind weint nach Marie

Nachdem nun alle Esel im Stall steh‘n

und alle Clowns zu Bett gegangen

kannst du das Glück hören

wie es die Straße hinuntertaumelt

seine Fußspuren

zerfallen im Grau

 

Ein Besen fegt träge den Boden

kehrt die zerbrochenen Reste

gestrigen Lebens auf

Irgendwo weint eine Königin

Irgendwo hat ein König keine Frau

 

Und der Wind weint nach Marie

 

Die Ampellichter

werden morgen blau sein

und ihre Leere

hinunter auf mein Bett

scheinen

Ihre winzige Insel sinkt hinab

Weil:

das Leben, das sie führten

war so leer

 

Und der Wind schreit „Marie“

 

Wird sich der Wind denn jemals

an die Namen erinnern,

die er einsam rief?

 

Und

mit der Weisheit

seines Alters

die Krücke in der Hand

flüstert er mir:

"Nein, der ihre wird der letzte sein"

 

Und der Wind weint nach Marie

 

 14.03.2013 © Ole Pauperkotte